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10.11.2021 Knochenalter in wenigen Sekunden bestimmen

Künstliche Intelligenz unterstützt Radiologie am Wormser Klinikum

Worms, 10. November 2021 – Wie groß wird mein Kind einmal werden? Ist das Wachstum normal oder vielleicht zu schnell oder zu langsam? Um diese und andere Fragen zu beantworten, kommt am Radiologischen Institut RI des Klinikums Worms seit neuestem eine intelligente Software zum Einsatz, die das Knochenalter eines Kindes in nur wenigen Sekunden bestimmt.

„Das sogenannte Knochenalter gilt als eines der objektivsten Kriterien, um die körperliche Reife und somit das biologische Alter eines Kindes zu bestimmten“, erklärt Dr. Bernd Cornelius, der seit Beginn des Jahres neuer Chefarzt des Instituts für Radiologie RI am Wormser Klinikum ist. Diesen Wert können Ärzte zwar schon sehr lange bestimmen, die Unterstützung durch künstliche Intelligenz macht die Befundung deutlich schneller vor allem aber zuverlässiger. „Für die Messung der Knochenreifung wird in der Regel ein Röntgenbild der linken Hand angefertigt und anschließend ausgewertet. In der Vergangenheit hat dies ein Radiologe übernommen, der allerdings über sehr viel Erfahrung verfügen muss, um den Reifegrad der Knochen exakt zu bewerten und eine sich darauf ableitende Wachstumsprognose zu ermitteln. Die neue Software macht es uns deutlich einfacher“, erklärt der Chefarzt. „Das hinterlegte neuronale Netzwerk, liest das digitale Röntgenbild aus und gleicht es anschließend mit Referenzbildern ab. In wenigen Sekunden haben wir dann das Ergebnis.“

Gründe, warum das Knochenalter bestimmt werden muss, gibt es viele, wie Dr. Cornelius erklärt: „Da wäre zum einen die Beurteilung, ob das Wachstum eines Kindes im normalen Rahmen verläuft oder das biologische Alter dem tatsächlichen Alter vorauseilt. Es kann natürlich auch der entgegengesetzte Fall eintreten: Ein Kind ist für sein Alter deutlich zu klein. Beides kann beispielsweise ein Hinweis auf Stoffwechselerkrankungen sein, die behandelt werden müssen.“

Neues Spracherkennungssystem beschleunigt Befundung

Neben der intelligenten Software zur Knochenalterbestimmung hat außerdem ein neues, volldigitales Spracherkennungssystem in der Radiologie Einzug gehalten. „Wenn ich beispielsweise eine CT- oder MRT-Untersuchung auswerte, diktiere ich meinen Befund direkt in das System, das diesen unmittelbar in Schriftform umsetzt und zeitgleich in die digitale Patientenakte überträgt. Wir können im Idealfall unmittelbar nach dem Diktat den Befund freigegeben.“ Die sonst üblichen und zeitraubenden Korrekturschleifen – Assistenzarzt an Sekretariat, Sekretariat an Assistenzarzt, Assistenzarzt an Oberarzt, gelegentlich noch Oberarzt an Chefarzt und zurück und wieder zurück – fallen weg.

„Die klinischen Kollegen können ihre therapeutischen Entscheidungen so sehr schnell auf fachärztlich vidierten radiologischen Befunden treffen. Das ist ein riesiger Qualitätssprung und massive Verbesserung des Workflow. Die auf Künstlicher Intelligenz basierte Spracherkennungssoftware, die wir erworben haben, ist deutlich moderner und besser als das was ich kannte. Eine Einübungsphase war beispielsweise nicht nötig. Die Bedienung ist intuitiv und einfach. Die Erkennungsquote ist fast perfekt“, freut sich der Chefarzt über die Neuanschaffung.

 

Über uns:

Das Klinikum Worms ist ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung mit 696 Betten, verteilt auf 12 Hauptfachabteilungen und Fachbereiche sowie eine Belegabteilung. Aktuell kümmern sich über 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um jährlich rund 32.000 stationär und über 40.000 ambulant behandelte Patientinnen und Patienten. Das Klinikum Worms gehört damit zu den fünf größten Krankenhäusern in Rheinland-Pfalz.

Als Schwerpunktversorgung sind im Rahmen des Krankenhauszielplanes die Geburtshilfe, die Unfallchirurgie, die Kardiologie mit Schlaganfall-Spezialstation (Stroke Unit) und die Gastroenterologie ausgewiesen. Darüber hinaus ist das Klinikum Worms als Perinatalzentrum der höchsten Versorgungsstufe (Level 1 für extrem untergewichtige Neu- und Frühgeborene) sowie Diabetologisches Zentrum ausgewiesen. Zusätzlich sind wir als Onkologisches Zentrum, Brust-, Darm- und Prostatazentrum, Endoprothetikzentrum sowie Traumazentrum zertifiziert.

Ebenfalls zum Klinikum Worms gehören ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) und ein Ambulantes Operationszentrum mit drei voll ausgestatteten modernen Operationssälen. Hinzu kommt die ans Klinikum angeschlossene Strahlentherapie-Praxis, die von niedergelassenen Ärzten betrieben wird. Die Ärztliche Bereitschaftspraxis der niedergelassenen Ärzte für Worms befindet sich ebenfalls im Klinikum Worms.

www.klinikum-worms.de

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