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13.10.2020 Narkose – was ist das und warum niemand vor ihr Angst haben muss

Weltanästhesietag am 16. Oktober 2020 erinnert an die Bedeutung von Narkose

Worms, 16. Oktober 2020 – Pro Tag werden in deutschen Krankenhäusern schätzungsweise mehr als 45.000 Narkosen durchgeführt. Sei es nach einem Verkehrsunfall, bei geplanten Operationen, bei ambulanten oder stationären Eingriffen: In der modernen Medizin ist die Narkose unverzichtbar.

Anlässlich des Weltanästhesietags informiert PD Dr. Egbert Hüttemann, Chefarzt der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin, über das Thema Narkose und erklärt, warum niemand vor ihr Angst haben muss. „Narkose meint einen Zustand einer medikamenteninduzierten Bewusstlosigkeit, in dem keine Schmerzreize wahrgenommen werden. Sie kommt immer dann zum Einsatz, wenn Behandlungen oder Operationen anstehen, die mit Schmerzen verbunden oder zumindest sehr unangenehm sind“, so der Mediziner.

Narkose bedeutet dabei nicht gleich Narkose, denn es existiert eine Vielzahl an Narkoseformen, um Patientinnen und Patienten die Schmerzen zu nehmen. Welche Narkose letztendlich zum Einsatz kommt, richtet sich nach dem operativen Eingriff, der durchgeführt werden soll und – ganz wichtig – nach dem individuellen Gesundheitszustand und den Wünschen des Patienten. „Neben der Allgemeinnarkose, auch Allgemeinanästhesie genannt, ist es Anästhesisten möglich, nur bestimmte Körperregionen zu betäuben, um einen Zustand der Schmerz- und Empfindungslosigkeit herzustellen“, erklärt Hüttemann. „Darüber hinaus gibt es spezielle Formen der Teilbetäubung – die Spinal- oder Epiduralanästhesien – bei denen das Narkosemittel in das Nervenwasser des Spinalraumes oder den sogenannten Periduralraum injiziert wird. Durch sie kann die untere Körperhälfte betäubt werden, um zum Beispiel eine schmerzarme Geburt einzuleiten oder einen Kaiserschnitt zu ermöglichen.“

Eines ist dem Chefarzt besonders wichtig: „So gut überwacht wie während einer Narkose wird man sonst nie im Leben“, betont Hüttemann und erklärt: „Neben den Herz-Kreislauffunktionen werden auch die Atmung und der Sauerstoffgehalt im Blut kontrolliert. Je nach Umfang des Eingriffes und Begleiterkrankungen des Patienten gibt es weitere Methoden der Überwachung, die nach Bedarf eingesetzt werden können. Zum Beispiel lassen sich Hirnstromkurven ableiten, um die Narkosetiefe besser einschätzen und steuern zu können. Auch die Herz- und Kreislauffunktionen können im Bedarfsfall durch das Einführen einer Schluck-Ultraschallsonde detaillierter überwacht werden.“

Wird die Zufuhr der Narkosemittel beendet, dauert es in der Regel wenige Minuten bis der Patient oder die Patientin im Operationssaal wieder das volle Bewusstsein erlangt. Während der Narkose werden bereits Schmerzmittel verabreicht, damit ein angenehmes, schmerzfreies Aufwachen sichergestellt wird. Im Anschluss an die Operation wird der Zustand des Patienten oder der Patientin zunächst im Aufwachraum weiter überwacht, bevor es letztendlich auf Station zurückgeht.

Tatsächlich muss im Grunde niemand vor einer Narkose Angst haben: „Bei Patienten ohne Begleiterkrankungen ist sie so sicher wie der Flug mit einer kommerziellen Fluggesellschaft. Dank besserer Narkosemittel und Überwachungstechniken können heutzutage − im Unterschied zu früher − aber auch Patienten mit Begleiterkrankungen unter sehr sicheren Bedingungen operiert werden“, so der Mediziner abschließend.

 

Über uns:

Das Klinikum Worms ist ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung mit 696 Betten, verteilt auf 12 Hauptfachabteilungen und Fachbereiche sowie zwei Belegabteilungen. Aktuell kümmern sich über 1.800 Mitarbeiter um jährlich rund 32.000 stationär und über 40.000 ambulant behandelte Patienten. Das Klinikum Worms gehört damit zu den fünf größten Krankenhäusern in Rheinland-Pfalz.

Als Schwerpunktversorgung sind im Rahmen des Krankenhauszielplanes die Geburtshilfe, die Unfallchirurgie, die Kardiologie mit Schlaganfall-Spezialstation (Stroke Unit) und die Gastroenterologie ausgewiesen. Darüber hinaus ist das Klinikum Worms als Perinatalzentrum der höchsten Versorgungsstufe (Level 1 für extrem untergewichtige Neu- und Frühgeborene) sowie Diabetologisches Zentrum ausgewiesen. Zusätzlich sind wir als Onkologisches Zentrum, Brust-, Darm- und Prostatazentrum, Endoprothetikzentrum sowie Traumazentrum zertifiziert.

Ebenfalls zum Klinikum Worms gehören ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) und ein Ambulantes Operationszentrum mit drei voll ausgestatteten modernen Operationssälen. Hinzu kommt die ans Klinikum angeschlossene Strahlentherapie-Praxis, die von niedergelassenen Ärzten betrieben wird. Die Ärztliche Bereitschaftspraxis der niedergelassenen Ärzte für Worms befindet sich ebenfalls im Klinikum Worms.

www.klinikum-worms.de

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