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13.09.2019 Demenz – Wenn das Vergessen zur Erkrankung wird

Klinikum bietet besonderes Angebot für Demenzpatienten

Worms, 13. September 2019 – In Deutschland sind derzeit rund 1,6 Millionen Menschen an Demenz erkrankt. Die alljährliche Woche der Demenz, die 2019 vom 16. bis 22. September stattfindet, möchte auf die Erkrankung aufmerksam machen und die Öffentlichkeit für die Situation der betroffenen Patienten aber auch deren Angehörigen sensibilisieren. Vor allem soll aber aufgezeigt werden, welche Hilfsangebote bestehen und dass die Diagnose Demenz nicht automatisch mit dem Verlust des selbstständigen Lebens einhergehen muss.

„Auch wenn die Demenzerkrankung bis heute nicht heilbar ist, so gibt es doch viele Möglichkeiten trotz der Diagnose noch lange ein weitgehend selbstbestimmtes Leben zu führen“, weiß Dr. Ulrike Buchwald, die Chefärztin der Wormser altersmedizinischen Klinik ist. „Dadurch, dass die Menschen immer älter werden, nimmt natürlich auch der Anteil an demenzkranken Patienten im Krankenhaus immer mehr zu. Neben dem rein quantitativen Anstieg zeigt sich eine zunehmende Ausweitung über nahezu alle medizinischen Fachdisziplinen hinweg. Da unsere Lebenserwartung glücklicherweise immer weiter ansteigt, betreuen wir mittlerweile auch in Bereichen wie etwa der Unfallchirurgie immer mehr Demenzpatienten. Das hat uns als Klinik vor neue Herausforderungen gestellt, auf die wir in den vergangenen Jahren reagieren mussten“, so die Chefärztin.

Das Wormser Klinikum hat deshalb schon vor rund drei Jahren ein Demenzprojekt initiiert, das fortlaufend weiter ausgebaut wird. „Im Mittelpunkt stand in erster Linie die Schulung der Mitarbeiter für den Umgang mit diesen ganz besonderen Patienten“, erinnert sich Buchwald. „Mittlerweile haben wir mit Frau Doris Dörfer eine eigene Demenzbeauftragte, die für unsere Patienten, aber auch deren Angehörige, Ansprechpartnerin in allen Belangen ist.“

„Der Aufenthalt in einem Krankenhaus ist für Menschen mit Demenz oft anstrengend und schwierig“, erklärt Dörfer. „Es entstehen Ängste vor dem Unbekannten sowie eine verstärkte Orientierungslosigkeit mit den Räumlichkeiten. Besonders fehlen die vertrauten Menschen dieser Personengruppe. Der gewohnte Tagesablauf ist völlig verändert und nun kommen für kognitiv eingeschränkte Patienten häufige Untersuchungen, Operationen und Therapien dazu. Dies ist sehr schwer zu vermitteln, da oft Störungen im Kurzzeitgedächtnis vorliegen. Wichtig ist uns deshalb eine gute Vernetzung mit den Angehörigen. Bereits bei der Aufnahme erheben wir Auskünfte über bestimmte Lebensgewohnheiten, Hobbys, Essen, Getränkewünsche und vieles mehr, was hilft den Klinikalltag zu vereinfachen.“

Dörfer weiß, wie wichtig es ist, den Patienten das Gefühl der Eigenständigkeit zu geben. „Anerkennung, Geduld, Respekt, Vertrauen und Wertschätzung sind natürlich im Umgang mit jedem Patienten, aber gerade bei dementen Personen, unabdingbar. Neben dem Besuchsdienst bringen auch kreative Kurzaktivierungen etwas Fröhlichkeit und Abwechslung in den Klinikalltag. Mich macht es jedes Mal sehr glücklich, wenn ich sehe, wie viel Freude meine Patienten an einem Memoryspiel oder einer Vorlesegeschichte haben.“

 

Über uns:

Das Klinikum Worms ist ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung mit 696 Betten, verteilt auf 12 Hauptfachabteilungen und Fachbereiche sowie zwei Belegabteilungen. Aktuell kümmern sich über 1.800 Mitarbeiter um jährlich rund 32.000 stationär und über 40.000 ambulant behandelte Patienten. Das Klinikum Worms gehört damit zu den fünf größten Krankenhäusern in Rheinland-Pfalz.

Als Schwerpunktversorgung sind im Rahmen des Krankenhauszielplanes die Geburtshilfe, die Unfallchirurgie, die Kardiologie und die Gastroenterologie ausgewiesen. Darüber hinaus ist das Klinikum Worms als Perinatalzentrum der höchsten Versorgungsstufe (Level 1 für extrem untergewichtige Neu- und Frühgeborene) sowie Diabetologisches Zentrum ausgewiesen. Zusätzlich sind wir als Onkologisches Zentrum, Brust-, Darm- und Prostatazentrum, Gynäkologisches Krebszentrum, Endoprothetikzentrum sowie Traumazentrum zertifiziert. Im April 2015 erfolgte die Übernahme des Evangelischen Hochstift Worms und damit einhergehend die Etablierung einer eigenen Hauptfachabteilung für Geriatrie (Altersmedizin) mit 30 Betten.

Ebenfalls zum Klinikum Worms gehören ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) und ein Ambulantes Operationszentrum mit drei voll ausgestatteten modernen Operationssälen. Hinzu kommt die ans Klinikum angeschlossene Strahlentherapie-Praxis, die von niedergelassenen Ärzten betrieben wird. Die Ärztliche Bereitschaftspraxis der niedergelassenen Ärzte für Worms befindet sich ebenfalls im Klinikum Worms.

www.klinikum-worms.de

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