Herzlich willkommen im Perinatalzentrum Level-I...

Pränatale Diagnostik

Basis für die Zusammenarbeit im Perinatalzentrum ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit

  • der Ultraschalldiagnostik und Pränatalmedizin,
  • der Geburtshilfe und dem Kreißsaal sowie
  • der Neonatologie

Dabei widmet sich

  • die Ultraschalldiagnostik und Pränatalmedizin 
    • der Untersuchung, Diagnose und Therapie von Mutter und Kind durch Ultraschall.
  • die Geburtshilfe
    • der Betreuung von Normal- und Risikoschwangerschaften
    • der Betreuung unter der Geburt
    • der Wochenbettbetreuung und
    • der Untersuchung Neugeborener
  • die Neonatologie
    • der Betreuung von gesund und kranken Neugeborenen und der Behandlung von Frühgeborenen

Die vorgeburtliche Diagnostik ist also praktisch die Eintrittskarte in die Perinatalmedizin. Die Pränatal-Ambulanz ist ausgestattet mit High-End-Ultraschallgeräten incl. 3D/4D-Darstellungsmöglichkeit und Farbdopplersonographie. Die Ärztinnen und Ärzte, die im Bereich der Pränataldiagnostik arbeiten, verfügen über die erweiterte Qualifikation des Schwerpunktgebietes "Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin" und die erweiterte Ultraschallqualifikation "DEGUM II".

Folgende nicht-invasive Untersuchungen werden durchgeführt:

  • Ultraschallbiometrie (Abschätzung des kindl. Gewichts)
  • Doppler-/ Farbdopplersonographie (Durchblutungsmessung)
  • Feindiagnostik (Ausschluss von Fehlbildungen)
  • Fetale Echokardiographie (Ausschluss von kindl. Herzfehlern)
  • 3D / 4D-Darstellung
  • Ersttrimester-Screening (Abschätzung des Risikos für Aneuploidien aus mütterlichen Hormonwerten und der fetalen Nackenfaltenmessung)
  • Nicht invasive Pränataldiagnostik (NIPD=Ausschluss oder Nachweis fetaler Chromosomenstörungen aus dem mütterlichen Blut)

Folgende invasive Verfahren kommen zur Anwendung:

  • Amniozentese (Fruchtwasserpunktion 14.-16. Schwangerschaftswoche (SSW))
  • Chorionzottenbiopsie (Gewebeentnahme vom Mutterkuchen, 11.-13. SSW)
  • Cordozentese (Nabelschnurpunktion (ab 20. SSW)
  • Intrauterine Bluttransfusion (Blutübertragung an das Ungeborene bei Blutgruppenunverträglichkeit)

Die Pränataldiagnostik erzielt dann besonders gute Ergebnisse, wenn sie in eine allgemeine Risikoabklärung im Rahmen der Schwangerenvorsorge eingebettet ist. Hierbei kommt den niedergelassenen Frauenärztinnen und Frauenärzten, mit denen wir eng und fruchtbar zusammenarbeiten, eine wichtige Bedeutung zu. Ein gutes Beispiel für eine solche Zusammenarbeit ist das Thema

 

Gestationsdiabetes (Schwangeren-Diabetes)

Bis zu 15% der Schwangeren sind hiervon betroffen. Nur mittels eines Zuckerbelastungstests (OGT) kann man dies zuverlässig herausfinden. Ein solcher Test ist erst seit kurzem Bestandteil der regulären Mutterschaftsvorsorge. In Worms wird im Rahmen eines Kooperationsprojektes bereits seit 2003 allen Schwangeren ein solcher Test angeboten, das Projekt wurde wissenschaftlich im Rahmen einer Promotionsarbeit einer Mitarbeiterin der Frauenklinik durch Herrn Prof. Dr. T. Hitschold begleitet. Wir konnten eine Reduktion perinatologischer Komplikationen nachweisen, wenn die getesteten Schwangeren frühzeitig einer entsprechenden Therapie (je nach Schwere des Diabetes eine Diätbehandlung und/oder  eine Behandlung mit Insulinspritzen) zugeführt werden. Eingebunden in dieses Projekt sind auch die Diabetologischen Schwerpunktpraxen der Region, die klinikeigene Diabetes-Ambulanz und die Kinderärzte der Abteilung Neonatologie.

Die neue Leitlinie zum Gestationsdiabetes sieht nun flächendeckend für Deutschland vor, dass alle Schwangeren einen Zuckerbelastungstest zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche erhalten sollen. Dies ist entweder ein 50g-OGTT, der in der Frauenarztpraxis durchgeführt werden kann und für den man nicht nüchtern sein muss. Nach Trinken einer Lösung mit 50 g Glukose wird nach 1 Stunde der Blutzuckerspiegel bestimmt und sollte unter 135 mg/dl liegen. Dann ist ein Gestationsdiabetes sehr unwahrscheinlich. In Risikogruppen soll der Test später noch einmal wiederholt werden.

Es kommt auch die primäre Durchführung eines 75g-OGTT in Frage, für den man morgens nüchtern sein muss und der in der Regel in diabetologischen Schwerpuinktpraxen durchgeführt wird. Hier soll der Nüchtern-Blutzuckerwert unter 92 mg/dl, der Messwert nach 1 Stunde unter 180 mg/dl und der nach 2 Stunden unter 153 mg/dl liegen. Ist mindestens einer dieser Werte erhöht, so psricht man von einer gestörten Glucose-Toleranz bzw. von einem Gestationsdiabetes. Dann ist eine engmaschigere Schwangerenvorsorge und eine Diätberatung, manchmal auch eine Insulinbehandlung erforderlich. Das muss dann immer zwischen einem Diabetologen und dem betreuenden Frauenarzt abgestimmt werden. Auch am Klinikum gibt es eine solche Sprechstunde in der Med. Klinik 2 (Dr. C. Guth, Internist und Diabetologe). Fachliche Details zu Diabetes und Schwangerschaft finden Sie auch hier:

http://www.dge.de

http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/057-023.html