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07.07.2022 Pressemitteilung Klinikum Worms: Damit sich Frühchen bestmöglich entwickeln

Frühchenverein Federleicht e.V. übergibt Hochstühle an Kinderklinik
Mehrheit der ehemaligen Frühchen durchläuft normalen Entwicklungsprozess

Worms, 07. Juli 2022 – Der Frühchenverein Federleicht e.V. hat das Wormser Klinikum erneut mit einer Sachspende unterstützt. Üblicherweise kommen die Spenden des Vereins unmittelbar der neonatologischen Intensivstation zu Gute. Dieses Mal können sich ehemalige Frühgeborene über die Sachspende in Form von zwei Hochstühlen freuen, die zukünftig bei Kontrolluntersuchungen zum Einsatz kommen werden.

„Auf unserer neonatologischen Intensivstation betreuen wir jährlich durchschnittlich 300 Frühchen. Davon haben rund 40 ein Geburtsgewicht von unter 1.500 Gramm oder kommen vor der vollendeten 32. Schwangerschaftswoche zur Welt“, erklärt Samuel Lippke, der Leitender Oberarzt der Neonatologie am Wormser Klinikum ist. „Gerade diese Babys haben ein hohes Risiko mögliche spätere Beeinträchtigungen zurückzubehalten, da ihnen wichtige Entwicklungsschritte, die sie normalerweise im Bauch der Mutter durchlaufen würden, fehlen. Unsere Aufgabe ist es dann“, so der Mediziner „die natürliche Umgebung des Babys in der Gebärmutter bestmöglich nachzuahmen, damit die Frühchen einen möglichst ‚normalen‘ Entwicklungsprozess durchleben können.“

Als Perinatalzentrum der höchsten Versorgungsstufe erfüllt das Wormser Klinikums höchste Standards, um die Entwicklung der Frühchen maximal zu fördern. „Wir arbeiten beispielsweise nach den Leitlinien der entwicklungsfördernden Pflege. Das bedeutet, dass die Kinder nur ‚gestört‘ werden, wenn es nötig ist und die rein intensivmedizinische Behandlung um viele weitere wichtige Elemente ergänzt wird. Auf unserer neonatologischen Intensivstation gibt es unter anderem eigene Physiotherapeuten, die die Babys beim Trinken- und Atmenlernen unterstützen oder die sensorischen Fähigkeiten der Kinder stimulieren“, so Lippke.

Ein besonders wichtiger Baustein ist die aktive Förderung der Mutter-Kind-Bindung, wie der Kinderarzt weiter erklärt: „Wenn immer möglich nehmen wir ein Elternteil – in der Regel die Mutter – stationär mit auf. Wir leiten die Eltern übrigens bereits vor der Geburt intensiv an und zeigen ihnen, was bei der Versorgung ihres kleinen Babys wichtig ist. Außerdem“, ergänzt er „gehören auch Psychologen zu unserem Team, die die Familien während des oft sehr langen Aufenthalts bei uns eng begleiten.“

Alle Kinder, die mit einem Geburtsgewicht von weniger als 1.500 Gramm oder vor der vollendeten 32. Schwangerschaftswoche geboren werden, werden auch nach der Entlassung von Kollegen der neonatologischen Intensivstation weiter betreut. Auch die Entwicklung der ehemaligen Frühchen wird in der Neuropädiatrischen Ambulanz der Kinderklinik mit verfolgt. Im Alter von zwei Jahren kommen die Kinder dann zu einer ausführlichen Entwicklungstestung, die die Versorgung in der Ambulanz ergänzt. In dieser einstündigen Testung werden die Kognition, die Sprache und die Motorik getestet.

„Um den Kindern hierbei eine optimale Position am Tisch zu ermöglichen, kommen die beiden gespendeten Hochstühle genau richtig“, freut sich Lippke. Für den Arzt ist es immer wieder schön zu sehen, dass die deutliche Mehrheit seiner ehemaligen Patienten eine normale Entwicklung durchläuft. „Wir werten die Ergebnisse der Nachuntersuchungen regelmäßig aus. Von den 144 Kindern, die in den letzten fünf Jahren zur Testung gekommen sind, haben 130 gar keine oder eine nur geringfügige kognitive Beeinträchtigung gezeigt. Für unser ganzes Team ist es immer wieder toll, wenn aus den ‚Winzlingen‘ von damals ganz ‚normale‘ Kinder geworden sind – das motiviert jedes Mal aufs Neue und zeigt uns, dass wir uns genau den richtigen Beruf ausgesucht haben.“

 

Über uns:

Das Klinikum Worms ist ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung mit 696 Betten, verteilt auf 12 Hauptfachabteilungen und Fachbereiche sowie eine Belegabteilung. Aktuell kümmern sich über 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um jährlich rund 30.000 stationär und über 40.000 ambulant behandelte Patientinnen und Patienten. Das Klinikum Worms gehört damit zu den fünf größten Krankenhäusern in Rheinland-Pfalz.

 

 

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