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19.11.2020 Klinikum Worms als Schwerpunktklinik für Herzinsuffizienz ausgewiesen

Spezialstation der Kardiologie erfolgreich als „Heart-Failure-Unit“ zertifiziert

Worms, 19. November 2020 – In Deutschland leiden bis zu vier Millionen Menschen an einer Herzschwäche. Sie ist bundesweit der häufigste Grund für eine Krankenhauseinweisung. Etwa 40.000 Menschen sterben jährlich an ihrem schwachen Herz.

Auch in der Kardiologie am Wormser Klinikum ist die Herzinsuffizienz die „Nummer Eins“ unter den Diagnosen. Um die Behandlung bei schweren Formen weiter zu verbessern hat das Klinikum nun eine besondere Behandlungseinheit – eine sogenannte Herzinsuffizienz-Station oder Heart-Failure-Unit – eingerichtet, die im Intensivbereich angesiedelt und jüngst von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie zertifiziert worden ist.

Neben der Einrichtung einer eigenen Herzinsuffizienz-Station hat das Team rund um Chefarzt Prof. Jens Jung zudem besondere Behandlungspläne für eine zielgerichtete Behandlung erarbeitet, um die Patientinnen und Patienten möglichst schnell wieder zu stabilisieren. Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden speziell auf dem Gebiet der Behandlung der Herzschwäche geschult. So haben zwei auf dieser Station eingesetzte Pflegekräfte am Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz in Würzburg eine spezielle Weiterbildung auf dem Gebiet der Herzinsuffizienz absolviert. Bisher vier Ärzte haben die Zusatzqualifikation Herzinsuffizienz der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie erworben. Das Klinikum hat aber auch in zusätzliche apparative Behandlungsmöglichkeiten investiert: So steht eine per Katheter einsetzbare Herzpumpe zur Verfügung, die in besonders schweren Fällen zum Einsatz kommt, um das Herz zu entlasten.

„Häufig steckt hinter einer Herzschwäche eine bisher nicht bekannte Durchblutungsstörung der Herzkranzgefäße, ein Herzklappenfehler, Herzrhythmusstörungen wie zum Beispiel Vorhofflimmern oder eine Erkrankung des Herzmuskels selbst“, weiß Prof. Dr. Jens Jung, Chefarzt der Klinik für Kardiologie und Angiologie am Klinikum Worms, zu berichten. Hier kann eine zielgerichtete Behandlung weiteren Schaden am Herzen abwenden. In den vergangenen Jahren hat das Klinikum die Behandlungsmöglichkeiten dieser Erkrankungen kontinuierlich ausgebaut. „Zur Behandlung verengter oder verschlossener Herzkranzgefäße stehen heute in unseren Herzkatheterlaboren modernste Verfahren zur Verfügung. Außerdem haben wir in den vergangenen Jahren einen weiteren Schwerpunkt in der Behandlung von Herzrhythmusstörungen aufgebaut und die Kernspinuntersuchung des Herzens zusammen mit den Kollegen der Radiologie etabliert. Alle diese Maßnahmen kommen besonders unseren Patientinnen und Patienten mit Herzschwäche zugute“, so Prof. Jung.

Die Verfügbarkeit solcher Behandlungsmethoden und viele andere Merkmale sind nun in einem aufwändigen Zertifizierungsprozeß von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie überprüft und bestätigt worden. Die Herzschwäche kann auch zur Beeinträchtigung anderer Organe führen, sodass die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Fachdisziplinen in Klinik und Praxis und auch die enge Verzahnung mit den niedergelassenen Kardiologen und den Hausärzten ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Zertifizierung war.

„Ich bin sehr glücklich, dass wir hier in Worms eine hervorragende Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen haben. Ohne ihre Unterstützung und die enge Zusammenarbeit mit dem Wormser Gesundheitsnetz hätten wir dieses Projekt nicht stemmen können. Gerade der Netzwerkgedanke ist für die nachhaltige Betreuung von Menschen mit Herzschwäche von herausragender Bedeutung“, ergänzt der Herzexperte.

Weitere Informationen zu dem Thema Herzschwäche bietet die Telefonaktion im Rahmen der Herzwochen am 3. Dezember 2020 von 16:00 bis 18:00 Uhr im Klinikum Worms. Die Telefonaktion richtet sich an Betroffene, Angehörige und interessierte Laien. Prof. Jung und die Oberärzte Frau Dr. Katrin Lingenberg, Dr. Achim Degen und Dr. Daniel Scherer beantworten unter der Telefon-Nummer 06241 - 501 3260 Fragen zur Erkennung und Behandlung der Herzschwäche.

 

Über uns:

Das Klinikum Worms ist ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung mit 696 Betten, verteilt auf 12 Hauptfachabteilungen und Fachbereiche sowie zwei Belegabteilungen. Aktuell kümmern sich über 1.800 Mitarbeiter um jährlich rund 32.000 stationär und über 40.000 ambulant behandelte Patienten. Das Klinikum Worms gehört damit zu den fünf größten Krankenhäusern in Rheinland-Pfalz.

Als Schwerpunktversorgung sind im Rahmen des Krankenhauszielplanes die Geburtshilfe, die Unfallchirurgie, die Kardiologie mit Schlaganfall-Spezialstation (Stroke Unit) und die Gastroenterologie ausgewiesen. Darüber hinaus ist das Klinikum Worms als Perinatalzentrum der höchsten Versorgungsstufe (Level 1 für extrem untergewichtige Neu- und Frühgeborene) sowie Diabetologisches Zentrum ausgewiesen. Zusätzlich sind wir als Onkologisches Zentrum, Brust-, Darm- und Prostatazentrum, Gynäkologisches Krebszentrum sowie Traumazentrum zertifiziert. Im April 2015 erfolgte die Übernahme des Evangelischen Hochstift Worms und damit einhergehend die Etablierung einer eigenen Hauptfachabteilung für Geriatrie (Altersmedizin) mit 30 Betten.

Ebenfalls zum Klinikum Worms gehören ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) und ein Ambulantes Operationszentrum mit drei voll ausgestatteten modernen Operationssälen. Hinzu kommt die ans Klinikum angeschlossene Strahlentherapie-Praxis, die von niedergelassenen Ärzten betrieben wird. Die Ärztliche Bereitschaftspraxis der niedergelassenen Ärzte für Worms befindet sich ebenfalls im Klinikum Worms.

www.klinikum-worms.de

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