21.12.2023 Massive Inanspruchnahme der Notaufnahme befürchtet
Einschränkung der Öffnungszeiten der ärztlichen Bereitschaftspraxis ab Januar 2024 – Notaufnahme keine Alternative
Worms, 21. Dezember 2023 – Zum 1. Januar 2024 reduziert die Kassenärztliche Vereinigung (KV) die Öffnungszeiten der durch sie betriebenen ärztlichen Bereitschaftspraxis in den Räumlichkeiten des Klinikums Worms drastisch. Das Klinikum befürchtet, dass aufgrund dessen viele Patienten mit leichteren Beschwerden oder Erkrankungen die Notaufnahme des Klinikums aufsuchen werden. Diese verfügt aber weder über die Ressourcen noch den Versorgungsauftrag, um diesen Wegfall zu kompensieren.
„Wir beobachten bereits jetzt, dass viele Patienten die Notaufnahme aufsuchen, obwohl ihre Situation keine sofortige Notfallbehandlung erfordert“, schildert Dr. Thomas Waldhofer, der Ärztlicher Leiter der Zentralen Notaufnahme am Wormser Klinikum ist. Die Gründe dafür sind vielfältig. „Manche kommen mit milden Erkrankungen wie einer simplen Erkältung oder Husten. Solche Beschwerden sind zwar unangenehm und unschön, jedoch keine Fälle für die Notaufnahme“, so Dr. Waldhofer weiter. In anderen Situationen wiederum sei den Patienten die Wartezeit für einen Facharzttermin zu lang, sodass Patienten in die Notaufnahme kommen, um ihre Beschwerden dort sofort abklären zu lassen. „Wir dürfen und möchten niemanden abweisen, aber wenn unsere Notaufnahme zunehmend von Patienten frequentiert wird, die keine wirklichen Notfälle sind, gerät unser System an seine Grenzen.“
Außerhalb der Öffnungszeiten der ärztlichen Bereitschaftspraxis sollten sich Patienten mit leichten Erkrankungen oder Verletzungen unter der kostenlosen Rufnummer 116 117 an den kassenärztlichen Bereitschaftsdienst wenden. „In unserer Notaufnahme“, erläutert Dr. Waldhofer, „konzentrieren wir uns auf Menschen mit schweren Erkrankungen oder Verletzungen, die voraussichtlich eine Behandlung im Krankenhaus benötigen.“
Wer nicht schwer verletzt ist und trotzdem in die Notaufnahme kommt, muss mitunter sehr lange Wartezeiten in Kauf nehmen. „Die Behandlung in unserer Notaufnahme erfolgt nach medizinischer Dringlichkeit. Vor allem bei nicht dringend behandlungsbedürftigen Fällen kann es in unserer Notaufnahme zu sehr langen Wartezeiten von teils mehreren Stunden kommen“, betont der Ärztliche Leiter der Notaufnahme. „Auch Rezepte für Medikamente oder Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen können wir bei uns in der Notaufnahme nicht ausstellen. Wir möchten deshalb dringlich an unsere Patienten appellieren, wirklich nur dann in die Notaufnahme zu kommen, wenn es sich um einen tatsächlichen Notfall handelt.“
Die durch die KV in den Räumlichkeiten des Klinikums betriebene ärztliche Bereitschaftspraxis ist ab Januar 2024 zu folgenden Zeiten geöffnet:
- Mittwoch: 14 bis 22 Uhr
- Freitag: 16 bis 22 Uhr
- Samstag, Sonntag und Feiertag: 9 bis 22 Uhr
- montags, dienstags und donnerstags ist die hausärztliche Bereitschaftspraxis geschlossen.
Außerhalb dieser Dienstzeiten ist der kassenärztliche Bereitschaftsdienst unter der kostenlosen Rufnummer 116 117 Ansprechpartner für Patienten mit leichten Erkrankungen oder Verletzungen erreichbar.
Über uns:
Das Klinikum Worms ist ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung mit 696 Betten, verteilt auf 12 Hauptfachabteilungen sowie eine Belegabteilung. Aktuell kümmern sich über 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um jährlich rund 30.000 stationär und über 40.000 ambulant behandelte Patientinnen und Patienten. Das Klinikum Worms gehört damit zu den fünf größten Krankenhäusern in Rheinland-Pfalz.