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06.02.2023 Zertifizierte Behandlungseinrichtung für den Diabetischen Fuß

Diabetesambulanz des Klinikums durch AG Fuß der ADE Rheinland-Pfalz/Saarland rezertifiziert

Worms, 06. Februar 2023 – In Deutschland sind rund 9,5 Millionen Menschen von Diabetes betroffen. Jeder vierte Langzeitdiabetiker erleidet im Laufe seines Lebens ein Diabetisches Fußsyndrom. Diese mitunter sehr schwere Begleiterscheinung eines Diabetes gehört in die Hände von Spezialisten oder zertifizierten Einrichtungen. Eine solche befindet sich am Klinikum Worms, dessen Diabetologie jüngst von der AG Fuß Rheinland-Pfalz/Saarland als „Behandlungseinrichtung für das Diabetische Fußsyndrom“ rezertifiziert worden ist.

„Das Diabetische Fußsyndrom ist eine schwerwiegende und leider auch häufige Folgeerkrankung eines Diabetes mellitus“, wie Ambulanzleiterin und Oberärztin Prof. Dr. Anca Zimmermann erklärt. „Durch den jahrelang erhöhten Blutzuckerspiegel kommt es zu einer Schädigung der Nerven, die den Fuß versorgen. Es entwickeln sich Druckstellen am Fuß, die die Patienten aufgrund des durch die Nervenschädigung verursachten Taubheitsgefühls aber nicht spüren.“ Was zunächst mit Verhornungen beginnt, entwickelt sich schließlich zu Wunden, die sich entzünden können und nur schwer oder gar nicht mehr heilen. Hinzu kommt, dass die Fußmuskulatur geschwächt wird und in Folge Schädigungen an Bändern und Sehnen entstehen können. „Bei bis zu 50 Prozent der Patienten mit Diabetischem Fußsyndrom“, so Zimmermann weiter „entstehen zudem Gefäßverengungen, die die arterielle Durchblutung stören.“

Wird der Diabetische Fuß nicht fachgerecht versorgt, droht die Amputation von Zehen, dem Vorfuß oder im schlimmsten Fall des ganzen Beins. „Soweit muss es aber nicht kommen, mindestens vier von fünf Amputationen sind vermeidbar“, beruhigt die Medizinerin, die gemeinsam mit ihrem Team jährlich über 200 Patienten mit Diabetischem Fußsyndrom betreut. „An erster Stelle stehen natürlich eine gute Einstellung des Blutzuckers und der kardiovaskulären Risikofaktoren. Das sind Maßnahmen, die viel zur Heilung beitragen können.“ Hinzu kommen eine Druckentlastung und eine Verbesserung der Durchblutung. Bei Gefäßverengungen oder -verschlüssen besteht die Möglichkeit, diese mit Hilfe eines speziellen Katheters aufzudehnen. Liegen größere Gefäßveränderungen vor, können diese durch eine Bypass-Operation behoben werden.  

„Wenn ein Patient bereits unter schweren oder gar entzündeten Wunden leidet, müssen diese von speziell ausgebildeten Wundspezialisten versorgt werden. Deshalb“, berichtet die Diabetesspezialistin weiter „arbeiten in unserem Team neben Diabetesberaterinnen, Diätassistentinnen und Psychodiabetologen auch speziell ausgebildete Wundexperten.“

Aktiv für die Nachwuchsförderung

Neben der klinischen Tätigkeit ist die Wormser Diabetologie durch die didaktischen Aktivitäten im Sinne der Fort- und Weiterbildung im Fach zudem überregional und national präsent. Prof. Anca Zimmermann hat zum Ende des vorigen Jahres in Kooperation mit der Universitätsmedizin Mainz den 80 Stunden umfassenden Curriculum Diabetologie-Kurs im Auftrag der Deutschen Diabetesgesellschaft bundesweit organisiert. Der Kurs ist Bestandteil der ärztlichen Qualifikation zum Diabetologen und trägt so maßgeblich zur Sicherung des so dringend notwendigen Nachwuchses im Fach bei. Darüber hinaus organisiert Prof. Anca Zimmermann als Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Diabetologie und Endokrinologie Rheinland-Pfalz (ADE) am 11. Februar 2023 die Jahrestagung der ADE. Es handelt sich hierbei um eine landesweite Fortbildung der Fachgesellschaft für diabetologisch und endokrinologisch interessierte Ärzte und Diabetesberater mit hochkarätig besetzten und praxisrelevanten Vorträgen.

 

Über uns:

Das Klinikum Worms ist ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung mit 696 Betten, verteilt auf 12 Hauptfachabteilungen und Fachbereiche sowie eine Belegabteilung. Aktuell kümmern sich über 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um jährlich rund 30.000 stationär und über 40.000 ambulant behandelte Patientinnen und Patienten. Das Klinikum Worms gehört damit zu den fünf größten Krankenhäusern in Rheinland-Pfalz. www.klinikum-worms.de

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