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15.02.2023 Herzrhythmusstörungen mit Eiseskälte schonend heilen

Spenden ermöglichen Anschaffung neuer, hochmoderner Kryo-Konsole

Worms, 15. Februar 2023 – Wenn das Herz aus dem Takt gerät kann Eiseskälte helfen, um es wieder in den richtigen Rhythmus zu bringen. Hierfür kommen hochmoderne Medizingeräte zum Einsatz, die Kryo-Konsolen heißen. Am Klinikum Worms ist seit kurzem eine neue Kryo-Konsole in Betrieb, die vollständig durch Spenden finanziert worden ist.

„Unser Herz schlägt normalerweise so zuverlässig und gleichmäßig, dass wir es gar nicht bemerken“, erklärt Prof. Dr. Jens Jung, der die Medizinische Klinik I des Klinikums als Chefarzt leitet. „Es kann allerdings passieren, dass das Herz plötzlich stolpert und unkontrolliert zu rasen beginnt. Der Grund hierfür,“ so der Kardiologe weiter „kann eine Herzrhythmusstörung in Form eines Vorhofflimmerns sein.“ An dieser Erkrankung, die mit Beschwerden wie Atemnot, Schwindel und Beklemmungsgefühlen einhergehen kann, leiden in Deutschland etwa 1,8 Millionen Menschen. Wird die Herzrhythmusstörung nicht behandelt, kann diese schlimmstenfalls lebensbedrohlich werden. Als eine Folge des Vorhofflimmerns können Blutgerinnsel über den Blutkreislauf ins Gehirn gelangen und zu einem Schlaganfall führen.

 

„Vorhofflimmern behandeln wir im Klinikum Worms unter anderem mit einer sehr wirksamen und schonenden Methode: der Kryo-Ablation. Kryo,“ so der Herzexperte weiter „ist altgriechisch und bedeutet ‚Kälte, Frost‘.“ Bei dieser Behandlung wird das Herzgewebe mit einem Katheter, der auf die Eiseskälte von bis zu minus 70 Grad Celsius heruntergekühlt wird, verödet. Das unterbindet die elektrischen Signale, die den Herzrhythmus stören. Um die Kühlung zu steuern und zu überwachen, wird der Katheter mit einer speziellen Konsole verbunden – der Kryo-Konsole. Nach der Behandlung können die Patienten die Klinik in der Regel nach einem kurzen Aufenthalt wieder verlassen.

 

Die bisher am Klinikum genutzte Kryo-Konsole musste nach zehn Jahren Dienst am Menschen durch ein neues Gerät ersetzt werden. Für die Anschaffung des rund 72.000 Euro teuren, dringend notwenigen Gerätes standen jedoch keine öffentlichen Mittel zur Verfügung. Finanziert wird lediglich, was wirtschaftlich, ausreichend, notwendig und zweckmäßig ist. „Und das“, erklärt Jung, „ist uns für unsere Patienten zu wenig. Wir möchten unseren Herzpatienten die bestmögliche Behandlung mit modernsten Verfahren anbieten. Und genau deswegen sind wir auf Spendengelder angewiesen.“

 

„Zur Finanzierung der Kryo-Konsole mussten wir auf die Kraft des gemeinschaftlichen Engagements setzen“, erklärt Tanja Hammerle, die seit rund drei Jahren den Bereich Fundraising des Klinikums verantwortet. Ihre Aufgabe ist es gezielt Spendenprojekte zu initiieren und dringend benötigte Spendengelder zu generieren. „Wir sind sehr dankbar, dass uns die Menschen aus der Region bei diesem Projekt so tatkräftig und vor allem großzügig unterstützt haben. Nur so konnten wir die hohen Kosten für dieses Spezialgerät aufbringen. Dies ist – gerade in den aktuell schwierigen Zeiten – nicht selbstverständlich.“ Dem kann sich auch Chefarzt Jung nur anschließen: „Wir danken allen, die uns ermöglicht haben, dass wir die alte durch eine neue, moderne Kyro-Konsole ersetzen konnten. Jetzt können wir unsere Patienten noch besser behandeln – damit das Herz im Takt bleibt.“

 

Weitere Informationen zu aktuellen Spendenprojekten finden sich unter https://spenden.klinikum-worms.de/

 

Über uns:

Das Klinikum Worms ist ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung mit 696 Betten, verteilt auf 12 Hauptfachabteilungen sowie eine Belegabteilung. Aktuell kümmern sich über 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um jährlich rund 30.000 stationär und über 40.000 ambulant behandelte Patientinnen und Patienten. Das Klinikum Worms gehört damit zu den fünf größten Krankenhäusern in Rheinland-Pfalz. www.klinikum-worms.de

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