27.05.2025 Welt-MS-Tag: Moderne Therapien bringen Hoffnung
Klinikum Worms informiert über die Behandlungsmöglichkeiten der Multiplen Sklerose
Worms, 27. Mai 2025 – Am 30. Mai 2025 findet der jährliche Welt-Multiple-Sklerose-Tag statt. Weltweit sind rund drei Millionen Menschen von der autoimmun-entzündlichen Erkrankung des Zentralen Nervensystems betroffen. In Deutschland erhalten pro Jahr mehr als 15.000 Patienten erstmals die Diagnose Multiple Sklerose (MS). Zwar ist die Multiple Sklerose derzeit noch nicht heilbar, aber es gibt mittlerweile sehr viele Therapiemöglichkeiten.
„Der Verlauf der Multiplen Sklerose wird dennoch häufig zu einseitig wahrgenommen“, erklärt Dr. Olaf Willmann, der Leitender Oberarzt in der Neurologie des Klinikums Worms ist. „Der Verlauf der Erkrankung ist individuell sehr verschieden. Dennoch muss er nicht zwangsläufig schwer verlaufen. Lediglich bei weniger als fünf Prozent der Erkrankten führt die Erkrankung innerhalb weniger Jahre zu einer schweren Behinderung. Bei einem Großteil der Patienten“, so der Neurologe weiter, „verläuft die Krankheit in Form sogenannter Schübe.“ Die Häufigkeit, mit der dies geschieht, kann jedoch durch moderne Therapien beeinflusst und reduziert werden. „Es ist wichtig, die Erkrankung möglichst frühzeitig zu erkennen und zu behandeln“, betont Dr. Willmann.
Die Symptome der MS können sehr unterschiedlich sein und variieren, deshalb wird die MS auch die „Krankheit mit 1.000 Gesichtern“ genannt. Ein verschwommenes Sehen, Doppeltsehen, Kribbel- bzw. Taubheitsgefühle, Schmerzen, eine Schwäche oder Lähmung der Arme oder Beine oder im Gesicht, Koordinationsprobleme oder ein Zittern, eine Gangunsicherheit sowie eine extreme Müdigkeit und Erschöpfung (Fatigue) können als häufige Symptome auf eine MS hindeuten. Weitere Symptome können Blasen- und Darmfunktionsstörungen, sexuelle Dysfunktion, kognitive Beeinträchtigungen oder auch Depressionen sein.
Da sich MS auf so vielfältige Weise zeigen kann, sind neben einer genauen Erfassung der bisherigen Krankheitsgeschichte weitere Untersuchungen notwendig, wie Dr. Willmann erklärt: „Nach einer neurologischen körperlichen Untersuchung erfolgt eine MRT und eine Punktion zur Entnahme einer Nervenwasserprobe aus dem Rückenmarkskanal im Bereich der Lendenwirbelsäule. Diese Untersuchungen können in der Regel ambulant durchgeführt werden.“ Es sei wichtig, betont der Mediziner, bei Verdacht auf MS frühzeitig einen Neurologen aufzusuchen, um die Notwendigkeit einer umfassenden Diagnostik zu erörtern.
Moderne Therapien eröffnen bessere Perspektiven
In der Forschung zur MS gab es in den letzten Jahren sehr positive Entwicklungen. „Die Behandlungsmöglichkeiten der MS haben sich stetig verbessert. Neben den Therapien, die wir schon länger kennen, stehen heute viele sehr wirksame Medikamente zur Verfügung“, berichtet der Leitende Oberarzt. Diese modernen Behandlungen helfen, die Krankheitsschübe – also Phasen, in denen neue anhaltende Beschwerden auftreten – zu verhindern oder abzumildern. Gleichzeitig können sie dazu beitragen, das Fortschreiten von Beschwerden und Einschränkungen zu verlangsamen.
„Dank dieser erweiterten Auswahl an Behandlungen können wir die Therapie heute immer individueller auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Patienten abstimmen. Diese personalisierte Herangehensweise trägt entscheidend dazu bei, die Lebensqualität zu steigern und die langfristigen Prognosen für Menschen mit MS deutlich zu verbessern“, so der Neurologe.
Wann ist eine Behandlung im Krankenhaus notwendig?
„In den meisten Fällen erfolgt die Behandlung von Multipler Sklerose ambulant in einer neurologischen Praxis wie beispielsweise unserem Medizinischen Versorgungszentrum und in seltenen Fällen“, fügt Dr. Willmann hinzu, „ist eine stationäre Behandlung im Krankenhaus erforderlich“.
Was ist Multiple Sklerose?
Multiple Sklerose ist eine komplexe chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, bei der das körpereigene Immunsystem die Schutzschicht der Nervenfasern (Myelin) angreift. Dieser Prozess führt zu Entzündungen und Schädigungen der Nervenfasern, was die Signalübertragung im Gehirn und Rückenmark beeinträchtigt.
Über uns:
Das Klinikum Worms ist ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung mit 696 Betten, verteilt auf 12 Hauptfachabteilungen und Fachbereiche sowie eine Belegabteilung. Aktuell kümmern sich über 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um jährlich rund 30.000 stationär und über 40.000 ambulant behandelte Patientinnen und Patienten. Das Klinikum Worms gehört damit zu den fünf größten Krankenhäusern in Rheinland-Pfalz.