04.08.2025 Klinikum eröffnet Diagnostik-Zentrum für Leber-, Pankreas- & Gallenerkrankungen
Modernste Diagnostik und Therapie für Patienten
Worms, 04. August 2025 – Das Klinikum Worms hat ein spezialisiertes Zentrum für die Diagnostik von Leber-, Pankreas- und Gallenerkrankungen ins Leben gerufen. Dieses neue Kompetenzzentrum bietet modernste Diagnostik- und Therapieoptionen, um Patienten mit Erkrankungen dieser Organe eine umfassende und zielgerichtete Versorgung auf höchstem Niveau zu bieten.
Erkrankungen von Leber, Bauchspeicheldrüse und Galle
Das neue Zentrum widmet sich ausschließlich der Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen der Leber, Bauchspeicheldrüse (Pankreas) und der Gallenwege. Dazu zählen beispielsweise erhöhte Leberwerte, die nicht-alkoholische Fettleber (MAFLD), Leberzirrhose, Hepatitis, Zysten der Bauchspeicheldrüse sowie Gallensteine oder Erkrankungen des Gallengangs. „Der Fokus des neuen Zentrums liegt auf der präzisen Diagnose und effektiven Behandlung dieser vielfältigen Krankheitsbilder, die häufig sehr gut behandelbar sind“, erklärt Prof. Dr. Tim Zimmermann, Chefarzt der Medizinischen Klinik II am Klinikum Worms. „Zur Beurteilung des Leberzustands kommt unter anderem der so genannte FibroScan zum Einsatz, ein modernes Verfahren, das schmerzfrei und nicht-invasiv die Lebersteifigkeit misst und so Aufschluss über einen möglichen Leberschaden oder Fetteinlagerungen gibt“, erklärt der Mediziner weiter.
Pankreaszysten: Häufig und kontrollbedürftig
In den vergangenen Jahren sind zystische Veränderungen der Bauchspeicheldrüse zunehmend in den Fokus der klinischen Diagnostik gerückt. „Solche Zysten sind häufig Zufallsbefunde und werden entdeckt, weil aus einem anderen Grund ein CT oder MRT gemacht wurde“, berichtet der Chefarzt. „Da in Autopsiestudien bei ca. 20 Prozent aller Fälle Pankreaszysten entdeckt worden sind, wird davon ausgegangen, dass solche zystischen Veränderungen relativ häufig auftreten.“ Viele dieser Pankreaszysten sind gutartig, es gibt jedoch Zysten, die im Laufe der Jahre entarten oder hinter denen sich bösartige Tumore verbergen können. „Deshalb ist es sehr wichtig solche zystischen Veränderungen zunächst gründlich zu untersuchen und regelmäßig zu kontrollieren“, ergänzt Oberärztin PD Dr. Johanna Vollmar. „Das ermöglicht uns einen sich entwickelnden bösartigen Tumor frühzeitig zu erkennen und operativ zu entfernen.“
Gallensteine: Schmerzhaft aber gut behandelbar
Ein weiterer Schwerpunkt des Zentrums liegt bei der Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen der Galle. Gerade Gallensteine begegnen Prof. Zimmermann und seinem Team im klinischen Alltag sehr häufig. „Gallensteine entstehen, wenn die Gallenflüssigkeit zu viel Cholesterin oder Bilirubin, das ist ein Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin, enthält. Daraus bilden sich Steine, die typischerweise zu starken, krampfartigen Schmerzen führen können. Sie können außerdem“, so der Chefarzt weiter „den Gallengang verschließen, was unbehandelt zu sehr ernsten Komplikationen führen kann.“ Zur Entfernung von Gallensteinen kommt üblicherweise die Endoskopische Retrograde Cholangio-Pankreatikografie (ERCP) zum Einsatz. „Bei diesem endoskopischen Eingriff entfernen wir die Steine mit Hilfe eines kleinen Körbchens. Sind die Steine größer, werden sie zuvor zertrümmert.“ Für den Patienten ist diese Methode sehr schonend, da kein operativer Eingriff notwendig ist. „Üblicherweise bleiben Patienten eine Nacht zur Beobachtung im Krankenhaus und können am nächsten Tag wieder nach Hause gehen.“
Alle zur Diagnostik und Therapie notwendigen endoskopischen Verfahren stehen im Zentrum für diagnostische und interventionelle Endoskopie des Klinikums zur Verfügung, das voraussichtlich Anfang nächsten Jahres seine neuen, modernen Räumlichkeiten innerhalb des Klinikums bezieht.
Das neue Zentrum ist ausschließlich für die Behandlung von Erkrankungen von Leber, Pankreas und Galle ins Leben gerufen worden. „Krebserkrankungen dieser Organe werden weiterhin umfassend im zertifizierten Onkologischen Zentrum des Klinikums therapiert“, betont Prof. Zimmermann.
Eröffnungsveranstaltung am 12. August 2025 um 15:45 Uhr
Zur offiziellen Eröffnung des Zentrums lädt das Klinikum Worms am 12. August 2025 von 15:45 bis 17:30 Uhr zu einer Informationsveranstaltung unter dem Titel „Neue Wege in der Diagnose und Therapie von Leber-, Pankreas- und Galleerkrankungen“ ein. Spezialisten des Klinikums geben einen Überblick über moderne Diagnostik und Therapie bei Lebererkrankungen, Gallensteinen sowie Veränderungen der Bauchspeicheldrüse. Die Veranstaltung findet im Saal im 8. OG des Klinikums statt. Der Eintritt ist kostenlos. Die Veranstaltung richtet sich an die Bevölkerung sowie niedergelassene Mediziner.
Über uns:
Das Klinikum Worms ist ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung mit 696 Betten, verteilt auf 12 Hauptfachabteilungen und Fachbereiche sowie eine Belegabteilung. Aktuell kümmern sich über 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um jährlich rund 30.000 stationär und über 40.000 ambulant behandelte Patientinnen und Patienten. Das Klinikum Worms gehört damit zu den fünf größten Krankenhäusern in Rheinland-Pfalz.