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06.02.2025 Höchste Standards in der Behandlung von Adipositas

Klinikum Worms ist zertifiziertes Kompetenzzentrum für Adipositas und Metabolische Chirurgie

Worms, 06. Februar 2025 – Freude im Klinikum Worms: Das Adipositaszentrum am Klinikum ist erstmalig durch die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) als Kompetenzzentrum für Adipositas und Metabolische Chirurgie unter der Leitung von Dr. Verena Ursprung zertifiziert worden und erfüllt damit höchste Qualitätsstandards in der Behandlung und Betreuung von Menschen mit krankhaftem Übergewicht. Die Zertifizierung bestätigt, dass das Adipositaszentrum alle notwendigen Strukturen und Prozesse erfüllt, um Patienten auf höchstem Niveau zu behandeln. Dazu gehören unter anderem die enge Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen wie Chirurgie, Psychologie und Endokrinologie sowie Ernährungsberatung und Bewegungstherapie, eine intensive Vor- und Nachsorge sowie die Einhaltung strenger Qualitätskriterien. Das 2017 gegründete Adipositaszentrum ist ein Gemeinschaftsprojekt zwischen dem Klinikum Worms und dem Wormser Gesundheitsnetz (WoGe).

Adipositas: Ein komplexes Krankheitsbild

„Extremes Übergewicht ist ein erheblicher Risikofaktor für zahlreiche Erkrankungen. Dazu zählen vor allem Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes mellitus, aber auch chronische Nierenerkrankungen sowie Beschwerden des Bewegungsapparates“, erklärt Chefarzt PD Dr. Markus Hirschburger, der die Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Kinderchirurgie leitet. „Darüber hinaus haben adipöse Patienten ein erhöhtes Risiko, an Krebs oder einem Schlaganfall zu erkranken. Weltweit sterben jährlich knapp drei Millionen Menschen an den Folgen von massivem Übergewicht.“

Obwohl die Zusammenhänge zwischen Übergewicht und gesundheitlichen Risiken weitgehend bekannt sind, wird oft unterschätzt, wie gravierend diese sein können. Oftmals fehlt auch das Verständnis dafür, dass Adipositas eine chronische Erkrankung ist. „Eine stärkere Sensibilisierung für die dramatischen Folgen von Adipositas ist daher essenziell“, weiß Oberärztin Dr. Verena Ursprung. Die Chirurgin und Ernährungsmedizinerin betreut mit ihrem Team im Wormser Adipositaszentrum rund 500 Patienten pro Jahr und begleitet sie auf ihrem Weg in ein neues Leben.

Ganzheitliche Behandlung: Mehr als nur eine Operation

Die Ursachen für extremes Übergewicht sind komplex und auf eine Vielzahl von Faktoren zurückzuführen – von genetischen und körperlichen Einflüssen bis hin zu Verhaltens- und Umwelteinflüssen. „Deshalb ist es wichtig, eine Adipositas-Erkrankung in einem Zentrum zu behandeln, in dem Experten mehrerer Fachrichtungen eng zusammenarbeiten“, erklärt Dr. Ursprung weiter. Ein häufiges Vorurteil ist, dass einzig und alleine eine Operation das Mittel zum Erfolg ist. „Das ist falsch“, betont die Adipositasexpertin. „Das Behandlungskonzept in unserem Adipositaszentrum, das Teil der Viszeralchirurgie ist, ist mehrstufig. Es besteht immer aus einer Lebensstilintervention mit Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltenstherapie. Erst wenn diese konservativen Maßnahmen nicht greifen, kommt eine Operation als letzte Option infrage.“

Bei einer solchen sogenannten bariatrischen Operation wird ein Eingriff am Magen vorgenommen. Die am häufigsten durchgeführten Operationsverfahren sind der Schlauchmagen, bei dem ein Teil des Magens operativ entfernt wird, sowie der Magen-Bypass. Bei letzterem Eingriff trennt der Chirurg einen kleineren Teil des Magens ab und schafft eine Umgehung zu einem tiefer gelegenen Teil des Dünndarms.

Genauso wichtig wie die konservative Therapie und Operation ist außerdem die Nachbetreuung des Patienten im Adipositaszentrum. „Ohne eine nachhaltige Anpassung der Lebensgewohnheiten kann der Erfolg einer bariatrischen Operation langfristig gefährdet sein. Daher spielt die lebenslange Begleitung durch ein interdisziplinäres Team aus Ernährungsberatern, Sportwissenschaftlern und Fachärzten eine entscheidende Rolle“, betont Dr. Ursprung. „Nur durch eine engmaschige Nachsorge, die auch den Hausarzt mit einbezieht, können wir sicherstellen, dass der Eingriff langfristig die gewünschte Wirkung zeigt.“

Vorteile für Patienten: Sicherheit, Transparenz und interdisziplinäre Betreuung

Für Patienten bietet die Zertifizierung zahlreiche Vorteile. Sie profitieren von standardisierten und qualitätsgesicherten Behandlungspfaden, einer intensiven Betreuung durch Spezialisten sowie der Möglichkeit, in ein interdisziplinäres Netzwerk eingebunden zu sein. Die Einhaltung klar definierter Kriterien sorgt zudem für eine lückenlose Dokumentation und Nachsorge, was die langfristigen Behandlungserfolge deutlich erhöht.

Die Bedeutung eines zertifizierten Zentrums liegt nicht zuletzt in der Transparenz und Sicherheit für die Betroffenen. „Eine Adipositas-Operation oder andere Behandlungsschritte sind für viele Patienten eine wegweisende Entscheidung. Mit der Zertifizierung geben wir ihnen die Gewissheit, in guten Händen zu sein“, so PD Dr. Markus Hirschburger.

Für Tina Dobiasch, die Netzmanagerin der WoGe ist und das Adipositaszentrum als ehemalige Koordinatorin seit seiner Gründung begleitet hat, ist die Zertifizierung ein riesiger und notwendiger Meilenstein „Auch wir freuen uns, dass dieses einmalige sektorenübergreifende Konzept nach wie vor Bestand hat und auch von unseren Patienten sehr geschätzt wird. Individuelle Angebote und eine enge Zusammenarbeit aller an der Therapie beteiligten Therapeuten sind das A und O.“

Auch Klinikum-Geschäftsführer Daniel Herke zeigt sich erfreut: „Für die Patienten bedeutet diese Zertifizierung, dass sie sich auf eine Behandlung nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und mit höchsten Sicherheitsstandards verlassen können. Das stärkt nicht nur das Vertrauen, sondern auch die Perspektive auf eine nachhaltige Verbesserung ihrer Lebenssituation.“

 

Adipositas-Informationstag am 8. März 2025

Die WoGe lädt am 8. März 2025 ab 10 Uhr zu einem Adipositas-Informationstag in der Pfrimmtalschule ein. Neben Vorträgen zur Therapie für Erwachsene wird auch das Thema übergewichtiger Kinder und Jugendlicher in diesem Jahr viel Raum einnehmen. Weitere Informationen zum Informationstag folgen in Kürze.

 

Kontakt zum Adipositaszentrum

Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Kinderchirurgie

Frau Annett Holzemer, Tel.: 06241 501-3908, E-Mail: adipositaszentrum@klinikum-worms.de

Wormser Gesundheitsnetz (WoGe)

Tel.: 06241 977090, E-Mail: info@woge-worms.de

 

Über uns:

Das Klinikum Worms ist ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung mit 696 Betten, verteilt auf 12 Hauptfachabteilungen und Fachbereiche sowie eine Belegabteilung. Aktuell kümmern sich über 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um jährlich rund 30.000 stationär und über 40.000 ambulant behandelte Patientinnen und Patienten. Das Klinikum Worms gehört damit zu den fünf größten Krankenhäusern in Rheinland-Pfalz.

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